Barrierefreiheit ist kein Nice-to-have – Warum digitale Teilhabe Standard sein muss

Barrierefreiheit (Accessibility) in digitalen Produkten ist längst kein optionales Feature mehr. Sie ist rechtlich geboten, ethisch notwendig – und in vielerlei Hinsicht auch wirtschaftlich sinnvoll.


Warum viele Anwendungen bis heute nicht barrierefrei sind

In der Praxis scheitert digitale Barrierefreiheit selten an technischem Unvermögen. Viel häufiger sind Zeitdruck, Budgetkürzungen oder Fehleinschätzungen von Stakeholdern der Grund. Aussagen wie „Unsere Zielgruppe braucht das nicht“ sind leider noch immer verbreitet – dabei verkennt man nicht nur gesetzliche Pflichten, sondern auch Marktpotenziale.


Was Accessibility wirklich bedeutet

Barrierefreiheit bedeutet mehr als Screenreader-Kompatibilität oder Farbkontraste. Es geht um echte digitale Teilhabe – für Menschen mit Seh-, Hör-, Motorik- oder kognitiven Einschränkungen.

Die gute Nachricht: Moderne Frameworks und Tools machen es einfacher denn je, diese Standards umzusetzen – ohne signifikanten Mehraufwand.


Warum Barrierefreiheit immer mitgedacht werden sollte

  • Bessere UX: Klar strukturierte Inhalte, gute Kontraste und Tastatur-Navigation verbessern das Erlebnis für alle.

  • Besseres SEO & Webvitals: Viele Accessibility-Maßnahmen verbessern auch Suchmaschinenranking und Core Web Vitals.

  • Größere Zielgruppe: Laut Statistischem Bundesamt leben allein in Deutschland über 7,8 Mio. Menschen mit schwerer Behinderung – viele sind auf digitale Barrierefreiheit angewiesen.

  • Erfüllung gesetzlicher Vorgaben: Die EU-Richtlinie für barrierefreie Websites ist verpflichtend; ab 2025 gilt sie auch für private Unternehmen (European Accessibility Act).

  • Ethische Verantwortung: Software, die Menschen ausschließt, ist kein nachhaltiges Produkt.


Was wir als Asappz empfehlen

Wir raten aktiv davon ab, Barrierefreiheit aus Kostengründen zu streichen – auch wenn Kunden das manchmal vorschlagen. In vielen Fällen lassen sich Accessibility-Maßnahmen mit minimalem Aufwand implementieren, zum Beispiel durch:

  • ARIA-Labels und semantisches HTML

  • Farbkontraste und gut lesbare Textgrößen

  • Strukturierte Überschriften-Hierarchien

  • Sichtbare Fokus-Zustände für Tastaturbedienung

  • Vermeidung kontrastarmer Kombinationen (z. B. hellgrau auf weiß)

Unser Anspruch: Die Softwarelösungen von Asappz erfüllen die aktuellen WCAG-Standards und werden kontinuierlich auf Barrierefreiheit geprüft. Digitale Teilhabe ist für uns kein Pflichtprogramm – sondern Überzeugung.


Fazit

Barrierefreiheit ist kein Kostenfaktor, sondern ein Qualitätsmerkmal moderner Softwareentwicklung. Sie stärkt Marken, erweitert Zielgruppen und schützt Unternehmen vor rechtlichen Risiken.

Bei Fragen zur technischen Umsetzung, WCAG-Standards oder Tools zur Prüfung berät die Asappz GmbH gern – pragmatisch, lösungsorientiert und verständlich.

Barrierefreiheit ist kein Nice-to-have – Warum digitale Teilhabe Standard sein muss
Julian Sunten
Asappz GmbH

Julian Sunten

Julian Sunten ist Gründer und Geschäftsführer der Asappz GmbH sowie ehemaliger CTO der Wohnsinn GmbH.

Er ist Experte für skalierbare Cloudlösungen im Mittelstand und entwickelt mit Leidenschaft seit über 12 Jahren innovative Softwareprodukte.